Maskenparade

Die aktuelle Lage – nein, wir nehmen das  böse C-Wort heute nicht in den Mund – hat alle fest im Griff. Man gewöhnt sich fast daran, aufzuwachen und das Virus ist immer noch da. Und daran, dass „on the top“ der Nachrichten auch immer das C-Wort steht. Und man gewöhnt sich daran, den Konsum von Luxusgütern links liegen zu lassen. Soll er doch schauen, wie er da klar kommt. Wie heißt es so schön? Eine Pause tut jeder Beziehung gut, danach entdeckt man sich ganz neu. Und wahrscheinlich auch preisbewusster und wertschätzender.

Wie war das noch mal, täglich auf drei, vier Termine für die Tageszeitungen zu hetzen –  durch Wind, Sonne, Regen? Die Erinnerung daran verblasst angesichts verschwindend weniger Termine – und nach dem „Ausbeinen“ des Themas auch abnehmender Ideen – immer mehr. Eigentlich gut, nicht mehr so atemlos unterwegs sein zu müssen. Wenn das liebe Geld nicht wäre. Und die Menschen sich so unglaublich verändern würden. Kollegen, die zuvor noch geplaudert haben schauen einem jetzt misstrauisch an, man weicht nicht nur Gesprächen aus, sondern auch der Person, die sie initiieren will. Man schaut noch neidischer – was hat die, was ich nicht habe? Der Kampf um den Kuchen, besser: um die Kuchenkrümel wird sicher nicht leichter. Das Einkaufen auch nicht. Das Warten in der Schlange wäre ja noch nett, wenn man sich noch unterhalten könnte, aber zum Kontaktaufnehmen fehlt eindeutig auch die Hälfte beziehungsweise zwei Drittel des Gesichts. Und wer quatscht mich denn da an? Corona persönlich? Hilfe!

Die Tage haben durch den branchenfremden Job in der Hotline zumindest eine Struktur, Schreiben ist nun fast eine Art Hobby geworden. Aber immer noch ein schönes. Trotz allem. Trotzdem. Einen anderen Beruf hätte ich nicht erlernen wollen. Auch wenn meine Kamera nun mehr Zeit als sonst hat, sich im Schrank auszuruhen vom Rumgezerre.

Und ja, wenn der Zug wieder Fahrt aufnimmt spring ich auch wieder auf. Jederzeit.

Derweil kann man sich auf dem Spielfeld der sozialen Medien herumtreiben und beim Umhertollen auch mal einen Maskenwettbewerb ins Leben rufen. Wenn schon, denn schon…

Vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht, sich tatsächlich rückwärtsgewandt an die „guten, alten Zeiten“ zu erinnern? Tu ich auch im nächsten Beitrag. Denn es gibt noch einiges aus dem Nähkästchen zu plaudern…..

 

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