Blick nach vorn: Wie ich zum Host wurde

Das wurde mal wieder höchste Zeit – einen neuen Beitrag zu schreiben. Vielleicht auch nicht 🙂 Ohnehin tut man das ja auch irgendwie für sich selbst. Um den Kopf zu sortieren und vielleicht doch etwas mitzuteilen, was andere auch interessieren könnte. Wenn es auch niemand zugibt, so ist man doch nie allein in einem Boot. Auch wenn es Menschen geben mag, die das leugnen wollen. Vielleicht auch eine Art Selbstschutz.

Fakt ist, dass es für selbständige Journalisten – man könnte die Tür nun ganz weit öffnen für andere Bereiche, aber hier geht es ja um das Journalistische – schon vor der Pandemie zunehmend schwerer wurde, die Euro-Schafe in den Stall zu treiben. Da half auch vor Corona nur: sich möglichst breit aufstellen. Und zugreifen. Schnell sein. Gut sein.

Bei aller Schwierigkeit: Auch Corona hat es nicht geschafft, mir den Spaß am Schreiben zu nehmen. Das ist eine Art Automatismus: Sobald die Finger die Tastatur berühren flließt ein Glücksgefühl durch den Körper. Nein, bei Berichten über Gemeinderatssitzungen allerdings nicht. Deshalb, und weil es zu schlecht bezahlt wird, mache ich das auch nicht mehr. Irgendwann ist der Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wahrlich in Rente zu schicken. Zumal die Lehrjahre gefühlt Lichtjahre zurück liegen. Was heißen soll: immer schön bei sich bleiben. Und mit den Kräften haushalten. Natürlich kann man nicht immer Kaviar auf dem Teller haben… Wer wählerisch ist oder die Honorarlatte zu hoch hängt der kann von seinem Stolz auch nur bedingt abbeißen. Also kämpfe ich mich unter anderem auch durch die teils unsäglichen, von Egoismus und Egozentrik geprägten Telefonate in der Corona-Hotline. Gebetsmühlenhaft die Regularien wiederholend. Gebetsmühlenhaft zu wiederholen: Ein Abstrich ist keine Medizin. Leider.

Hat jetzt auch den Vorteil, dass man als Corona-Hotlinerin bestens informiert ist. Aber allerdings auch wie ein Hase Zick-Zack laufen muss, weil ständig eine andere Sau beziehungsweise Hase durchs Dorf getrieben wird.

Schwer, belastend, da muss man abends nicht auch noch irgendwelche Blondschöpfe aus dem Ausland auf dem Monitor anschauen. Was tun gegen die nächtliche Grübelei und gegen die Angst vor der (existenziellen) Zukunft? Jede Lücke nutzen, um Neues zu lernen, neue Pfade zu beschreiten. Das aber ist nicht ganz easy going, wenn man nicht gerade wie die nachfolgende Generation mit dem Smartphone in der Hand auf die Welt gekommen ist. Überwindung ist nötig. Dass man sich selbst in den Allerwertesten tritt. Der Hanf-Gitarrenbauer Jakob hat im Gespräch mit mir einen tollen Satz gesagt: Nicht nachdenken, einfach tun. Und mit jedem Mal besser werden. 100 Prozent erreicht man nie. Aber man lernt bei jedem Versuch dazu und nähert sich der magischen Marke. Recht hat er! Danke! Ich habe also viel in Sachen Online-Journalismus gelernt, Seminare online und offline besucht, meine Aversion gegen Technik, Computerprogramme und die ganzen notwendigen, unabänderlichen Begleiterscheinungen dieser bisher ungewohnten journalistischen Arbeit abgelegt. Und quasi die youtube-Tutorials aufgesaugt.

Dann habe ich mit Hilfe der wunderbaren Seminarleiterin Myriam und einer Seminarteilnehmerin eine wunderbare Idee gehabt. Seitdem arbeite ich an einem neuen Podcast. Und da will ich mit einem Thema beginnen, das mit relativ geringem Aufwand und nebenher zu machen ist (andere Themen müssen vorerst in der Schublade bleiben): Katzen, Katzen, Katzen. Und ihre Eigenheiten. Ihr Verhalten, das man nicht immer deuten kann. Und das auch nicht immer kompatibel zu sein scheint. Warum kratzt sie am Sofa? Warum pinkelt sie in die Wohnung? Warum läuft sie ständig unruhig herum? Und wieso frisst dieses Biest nicht, was ich ihm vorsetze? Fragen über Fragen. Um die zumindest im Ansatz beantworten zu können – Katzen sind so individuell wie ihre „Kraulmaschinen“ und müssen auch so betrachtet werden – habe ich mir eine kompetente Frau an die Seite geholt. Ich bin, wie man am Foto sieht, auch Katzenbesitzerin. Leider kann ich kein Siamesisch und musste die Zeichen von Kitty Cat Karlotta auch erst deuten lernen. Dass ich schon ganz gut kätzisch denken kann hat mir Tina Katz (der Name ist Programm) bestätigt. Und jetzt bin ich dabei, ein paar Folgen zu produzieren, um dann mit dem Podcast „Cat Brain“ starten zu können. Wer weiß, vielleicht beißen ja ein paar Hörer an und schauen mit uns in das geheimnisvoll gewundene Katzenhirn. 🙂 Das anzugehen macht einfach nur Spaß und bringt mir die dringend benötigte positive Ablenkung.

 

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