Nichts für schwache Nerven

Wintertöchter

Auch wenn der Titel „Wintertöchter“ lautet: Es dürfte der Autorin Mignon Kleinbek und auch ihrer Verlegerin Silke Boger vom Verlag „pinguletta“ inzwischen warm ums Herz geworden sein. Sehr warm. Denn die Beiden haben einen Volltreffer gelandet. Mit ihrem Debütroman, von dem es inzwischen drei Teile gibt, hat sich die in Baden-Württemberg lebende Mignon Kleinbek – die nach einer gesundheitlichen Krise aus ihrem Leben geschleudert wurde und dadurch ihre schriftstellerische Fähigkeit entdeckte – ziemlich rasch nach oben katapultiert. Nicht nur, dass sie in der Frauenzeitschrift „Meins“ proträtiert wurde, sie landete auch in der Kalenderwoche 14 in diesem Jahr auf der BILD-Bestsellerliste. Mag man mögen oder nicht, aber Bestsellerliste ist Bestsellerliste und in diesem Medium ist Aufmerksamkeit eins: und zwar sicher.

Blick durchs Schlüsselloch

Mag man oder mag man nicht. Wer Familiengeschichten liebt, wer diesen Familien über Jahrzehnte gern folgt und gern Schicksalen nachspürt, der wird vermutlich nicht mehr viel von der Umwelt mitbekommen. Weil er in den drei Bänden versinken wird, in ihrem Sog sich befindend in die Welt dieser drei Frauen eintaucht: Barbara, die selbstbewusste Hebamme; ihre schwermütige Ziehschwester Marie; Anna, das Kind mit der besonderen Gabe – Geschenk und Fluch gleichzeitig. Es ist eine männerdominierte Welt in den 1940er-Jahren, in der Forstau, in einem kleinen, verborgenen Bergdorf am Fuß der österreichischen Tauern. Man ahnt es: Es ist kein leichtes Leben. Das fängt mit der Geburt von Anna an. Ganz allein ist ihrer Mutter Marie, die sich an den Herd klammernd das Kind in der kalten, stürmischen Dreikönigsnacht zur Welt bringt. Und kurz darauf die Nachricht vom Tod ihres Mannes Toni erhält, der von einem Baum erschlagen im Wald liegt. Schon die ersten Seiten sind dramatisch, die Spannung mit Verlust, Liebe, Tod, Verrrat der Forstau-Saga ist nicht nur im ersten Roman „Die Gabe“ mit Händen greifbar, sie nimmt auch in der zweiten Folge „Die Kinder“ und in der dritten „Die Frauen“ nicht ab. Entsetzliche Entschlüsse werden gefasst, starke Frauen begegnen ihrem Schicksal mit Mut. Wie heißt es so schön? Das Leben ist kein Ponyhof. In der Tat.

 

Mignon Kleinbek – die Wintertöchter. Erschienen im pinguletta-Verlag.

Erster Band „Die Gabe“ – ISBN 978-3-9817678-5-8 – 13,90 Euro.

Zweiter Band „Die Kinder“ – ISBN 978-3-9817678-9-6 – 13,90 Euro.

Dritter Band „Die Frauen“ – ISBN 978-3-948063-05-4 – 17,90 Euro.

 

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