Der See, in dem man nicht nass wird

Miau, Miau, Miau

Aber Hoppla, da miaut es ganz schön im Atelier der Pforzheimer Künstlerin Anina Gröger. Es sind allerdings eher eingebildete Laute, denn die 15 Mietzen in ihrem Atelier sind als winzige Gestalten in gemalter Version fixiert. Allerdings in frechen Posen. Sie klettern auf Bäumen umher, sitzen faul im Gras oder tarnen sich sogar auf einem Stückchen Erde. Eine bezeichnet sie im Scherz als „Urvater“ – das Katzenviech ist etwas groß geraten und im Bug eines Bootes, das von einem Mädchen über die See gesteuert wird. Die Landschaft samt den samtpfotigen Bewohnern bereichert nicht etwa eine Leinwand: Anina Gröger hat sie in wochenlanger Feinarbeit auf den dreiteiligen Deckel eines alten Cembalos gemalt.

In die Brombeeren möchte man am liebsten beißen, die Bewegungen werden unwillkürlich langsamer – man möchte ja die Rotkehlchen und den Zaunkönig nicht verscheuchen. Die kleine Wunderwelt samt sich im See spiegelnder Kirche mag man als kitschig erachten, aber die heile Welt passt zu dem alten Instrument. Und die Katzen sowieso. Anina Gröger weiß, dass der Besitzer und Profimusiker ein Katzenfan ist. Der hat wiederum blindes Vertrauen in die Künstlerin.

Der Ausfertigung unter teilweise schwierigen und „ins Kreuz gehenden“ Körperhaltungen ging eine Art Schnittbogen mit Skizze voraus. Um auch die entsprechenden Schmetterlinge nun auf dem Cembalo flattern zu lassen hat sie Anina Gröger zum Beispiel eines Posters mit Schmetterlingsarten bedient.

Dann kann der Frühling ja kommen!

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